Premiere für unsere neuen Tourenski und das gleich an so einem traumhaften Sonnentag – vom Anfang bis zum Schluss strahlend blauer Himmel. Sonnenstrahlen, die uns vor allem in den unteren Lagen ordentlich ins Schwitzen brachten. Dafür sorgten eisige Windboen am Gipfel schnell für rasche Abkühlung. Belohnt wurden wir die gesamte Tour mit einer genialen Grimmingkulisse und einem klaren Weitblick bis zum Dachstein.
Toureninfo | |
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Region: | Tauplitz, Totes Gebirge, Steiermark |
Start/Ziel: | Parkplätze Tauplitzalm |
Niedrigster Punkt: | 1445 hm |
Höchster Punkt: | 2184 hm |
Gesamtanstieg: | ~ 970 hm |
Dauer: | 6 h |
Länge: | 17 km |
Schwierigkeit: | konditionell anspruchsvolle Skitour |
Anreise
Vom Ennstal oder von Bad Ischl kommend, geht es die B 145 nach Tauplitz bei Bad Mitterndorf. Von dort führt die Tauplitzalm Alpenstraße (Mautstraße) auf die Tauplitzalm hinauf. Kosten für die Mautstraße betragen EUR 12 (Stand Februar 2020). Der Straße bis zum Ende Tauplitzalm folgen. Dort befinden sich auch Parkplätze.
47.59325, 13.98623
Alternativ kann man auch mit der Tauplitzalmbahn zur Bergstation hinauf, das spart einem ca. 20 min Aufstiegszeit vom Parkplatz.
Auf ins Winterwonderland
Wir starten vom Parkplatz entlang der Skiwege in Richtung Bergstation Tauplitzalmbahn. Im sanften auf und ab führt uns die Route zu Beginn entlang des Tauplitzalm Plateauweg. Diesem folgen wir immerzu bis unser Weg kurz vor der Grazer Hütte in einer Linkskurve rechts Richtung Steirersee abzweigt. Dabei kommen wir vorbei an schönen Berghütten und genießen einen eindrucksvollen Blick auf die Wände des Traweng.


An dieser Abzweigung weist uns ein Hinweisschild darauf hin, dass wir das Skigebiet verlassen und uns in „freier Wildbahn“ befinden. Der Weg, an diesem Tag gut gespurt, führt erst am Waldrand geradeaus. Kurz bevor man in den Wald kommen würde, geht es links hinunter zu den Hütten am Steirersee. Das Stück zu den Hütten rutscht man kurz aber relativ steil mit den angefellten Ski hinunter.
0:40
47.59814, 14.02155

Aufstieg Großes Tragl
An den Hütten vorbei, ziehen wir noch ein Stück in Richtung Osten bevor der steile Nord-Ost-Aufstieg durch den Wald beginnt. Ungefähr auf Linie des Sommerwegs arbeiten wir uns in Spitzkehren den Waldhang hinauf. Bei den heutigen Bedingungen ist hier ordentlich was los, eine Karawane macht sich auf den Weg zum Großen Tragl.
Hat man die Steilhufe geschafft und die Baumgrenze verlassen, folgt eine Hangquerung, die uns in eine weiß-glitzernde Berglandschaft bringt. Spätestens hier spürt man nichts mehr von dem Tourengeherandrang, die Gruppen verteilen sich. Die Felswände vom Stuzrhahn und vom Kleinen und Großen Tragl weisen uns den Weg in Bahnen immer höher hinauf. Haben wir den markanten Sturzhahn einmal hinter uns gelassen, lässt sich der Sattel am Schwaigbrunn/Schlund bereits erkennen.




Wir genießen jeden Meter von diesem Aufstieg, obwohl uns der Wind mit jedem Schritt aufwärts kräftiger um die Ohren pfeift. An schönen Tagen mit klarer Sicht, so wie wir es heute haben, sollte man auch ab und zu einen Blick zurück zum Grimming riskieren – es lohnt sich.

Den Sattel erreicht man entweder direkt durch den Graben oder indem man links hinauskreuzt und oberhalb des Grabens weitergeht. Wir wählen die Variante oberhalb des Grabens.
1:20
47.61951, 14.03731

Aus dem Sattel steht uns nun noch die „Summit Attack“ bevor. Ein Wegweiser aus dem Sattel zeigt den Weg, der in einem weiten Linksbogen in einer Querung auf den Traglhals führt, wo es dann in südlicher Richtung hinauf zum Gipfel mit seinem breiten Gipfelplateu geht.

Die Spuren auf den Gipfel sind an diesem Tag wunderbar angelegt und wir erreichen in gutem Tempo unser Ziel. Einzig anhaltende kräftige Windböen machen die letzten Meter des Aufstiegs und vor allem das Abfellen am Gipfel zu einer Herausforderung. Schneekristalle werden uns ins Gesicht gepeitscht und wir müssen Acht geben, dass uns Ski, Felle oder Stöcke nicht davon geweht werden. So gut es geht, genießen wir das Gipfelerlebnis. Packen uns dann aber schnell wieder zusammen und machen uns bereit für die Abfahrt.
0:20
47.61876, 14.03176




Firn lässt Grüßen
Als Abfahrtsweg wählen wir den Aufstiegsweg bis zur Schwaigbrunn. Aus dem Sattel bleiben wir an der Oberkante des Grabens bis wir links um einen felsigen Aufbau herumkommen. Der Untergrund ist hier zum Teil stark von Latschen bewachsen. Wir ziehen unsere Spur in Richtung Osten auf den gegenüberliegenden Grubstein zu und versuchen dabei möglichst wenig an Höhe zu verlieren. Ein bisschen müssen wir dennoch mit unseren Stöcken antauchen. Bei dieser Querung ist besonders auf tiefe Dolinen und Felsabbrüche weiter südlich zu achten. Unsere Querung bringt uns direkt zu einem unberührten Westhang, der in die Zlamer Gruben führt.


Der Schnee ist wunderbar firnig, der Hang mäßig steil und so ziehen wir in schönen Schwüngen hinunter. In der Grube angekommen, halten wir uns südwärts direkt auf den Grimming zu.


Die Landschaft ist hügelig und so wechseln genussvolle Abfahrtspassagen und kürzere Aufwärtspassagen einander ab. Oberhalb des Steirersees queren wir in Richtung Schwarzensee und gelangen über einen Waldhang an die Weggabelung vor dem Schwarzensee.
1:30
47.60003, 14.04654

Oben drauf der Mitterberg
Sowohl Aufstieg als auch die Abfahrt stimmen uns überglücklich. Die Wetterkonditionen sind immer noch einwandfrei und auch zeitlich sind wir gut dran. Wir beschließen, dass wir diesen Traumtag voll auskosten wollen und hängen noch einen weiteren Aufstieg auf den Mitterberg an.
Wir fellen an der Kreuzung vor dem Schwarzensee wieder an und starten mit einer Waldquerung in Richtung Osten, oberhalb des Sees. Am Ende der Querung gelangen wir über ein Steilstück auf die Riesen Höhe. Von hier westlich im den Bergrücken entlang auf den flachen Gipfel des Mitterberg. Die Südhänge des Mitterberg fallen sehr steil ab. Unter Umständen ist hier auch auf Verwechtung acht zu geben.
0:40
47.59590, 14.04009




Für die Abfahrt bieten sich eine Reihe traumhafter Hänge mit Nordwest-Exposition, die uns selbst an diesem warmen Wintertag noch eine sehr schöne Nachmittagsabfahrt gönnen. Zudem ist die Abfahrt steil und anspruchsvoll. Am Ufer des Steirersee endet diese Genussabfahrt.
0:15
47.59845, 14.03645
An dieser Stelle heißt es bei dieser konditionell doch recht fordernden Tour nochmal Felle auf die Ski und den Aufstiegsmodus aktivieren. Wir überqueren den schneebedeckten See und steigen am Westufer auf zu der Hüttensiedlung, die wir bereits von unserem Aufstieg kennen. Hier geht es auf bekannten Wegen weiter bergauf bis wir wieder bei der Weggabelung vor der Grazer Hütte ankommen. Entlang der Forststraße geht es glücklich und zufrieden zurück zum Ausgangspunkt der Tour.
1:15

Danke für diesen tollen Artikel und die wunderschönen Bilder. Eine Freundin und ich fahren im Winter auch nach Tauplitz in ein süßes Apartment und wir wollen auf jeden Fall eine Winterwanderung machen. Toll, dass man die Wanderung mit der Tauplitzalmbahn zur Bergstation hinauf starten kann.