Eine sowohl landschaftlich als auch sportlich äußert reizvolle Tour inmitten des schönen Salzkammerguts bietet die Überschreitung erst auf den Bergwerkskogel und dann auf den Rettenkogel. Sie fordert im Aufstieg durch steile Wald- und Wiesenhänge und entzückt durch alpines Gelände mit kleineren Kraxeleinlagen im oberen Teil.
Toureninfo | |
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Region: | Rettenkogel, Salskammergut-Berge |
Start/Ziel: | Parkplatz Gasthof „Zur Wacht“ |
Niedrigster Punkt: | 520 hm |
Höchster Punkt: | 1780 hm |
Gesamtanstieg: | 1250 hm |
Dauer: | 5- 6 h |
Länge: | 12,5 km |
Schwierigkeit: | Überschreitung mit Drahtseilversicherungen (A) und kurze Kletterstellen bis 1, Gipfelaufschwung mit Seilversicherung (C) |
Wegpunkte: | Ghf „Zur Wacht“ – Laufenbergalm (1h 30 min) – Rettenkogel (1h 30min) – Sonntagkaralm (1h) – Ghf „Zur Wacht“ (1h) |
GPX und Topo zum Download auf bergsteigen.com
Ausgangspunkt
Der ideale Ausgangspunkt für die Tour ist die Ramsau am Wolfgangsee. Parkmöglichkeiten gibt es beim Gasthof „Zur Wacht“ oder am Straßenrand ein Stück weiter taleinwärts vor Beginn der Forststraße.

Anspruchsvoll und steil hinauf
Diese wunderschöne Aussichtstour startet in der Ramsau bei Strobl am Wolfangsee. Vom Gasthof „Zur Wacht“ geht es gut beschildert auf einer Forststraße immer entlang des Schaffaubachs los. Mäßig steil führt das Anfangsstück bis unterhalb der Oberen Schoffaualm. Nach Querung des Bachs und einem Gatter muss man auf die Wegweiser achten, um die Abzweigung „Rettenkogel über Bergwerkskogel“ nach links nicht zu verpassen.


Dieser Weg führt immer rechts vom steinernen Flussbett steil und anspruchsvoll den Hang hinauf. Bei diesem Teil kommt man durchaus ins Schwitzen und treibt seinen Puls bei gutem Tempo in die Höhe. Eine knappe Stunde dauert der Aufstieg über den Steilhang bis zur romantischen Laufenbergalm. Diese kleine idyllische, aber unbewirtschaftete Almhütte lädt zum kurzen Verweilen ein bevor es steilbleibend weiter Richtung Bergwerkskogel geht.


Die Vegetation ändert sich, bald stehen wir inmitten von Latschen vor einem markanten Felsenfenster mit Aussicht auf den Wolfgangsee. Noch vor dem Felsenfenster zweigt jedoch der eigentliche Aufstiegsweg nach links ab und zieht uns in eleganten Schwüngen immer näher an die Felswände der beiden Kogel heran.


Nach und nach wird das Gelände auch felsiger und spätestens an der ersten Felskante, wo die Drahtseilversicherungen beginnen, kommen auch die Hände erstmals zum Einsatz. Unterstützt durch Drahtseil und Trittstifte arbeiten wir uns nun das felsige Gelände empor auf den Gipfel des Bergwerkskogel. Durchwegs eindrucksvoll sind die schneidigen Felswände zu unserer linken und rechten Seite. Sie verleihen der Tour einen schönen alpinen Charakter.



Vom Bergwerkskogel sehen wir den Höhenweg zum Rettenkogel direkt vor uns. Ein angenehm breiter Grat mit wenig Ausgesetztheit liegt vor uns. Immer wieder sind ein paar Kraxelstellen sowhol zum Auf- als auch Abklettern. Die Schlüsselstelle ist eine sehr kurze Plattenquerung, die durch ein Drahtseil jedenfalls entschärft ist. In Summe fällt diese Überschreitung in den Bereich: die Natur bewundern und die wundervolle Zeit genießen.


Gipfelglück
Viel zu schnell ist dieser Überschreitungsgenuss leider vorbei und schon stehen wir vor unserem Schlussaufschwung auf den Rettenkogel. Eine Rinne mit schön abgestuftem Fels erklettert man in wenigen Zügen und bei Bedarf mit Seilunterstützung (C) den Gipfelaufbau des Rettenkogel. Hier belohnt uns wiederum die wundervolle Sicht auf den Wolfgangsee und auch die hervorstehenden, umliegenden Berggipfel verschönern das Gipfelerlebnis.



Abstieg über steile Hänge und Almwiesen
Nach jeder Menge Gipfelgenießerei und ein bisschen zu viel kaltem Wind machen wir uns an den Abstieg auf der Nordseite des Rettenkogel. Der Abstiegsweg ist deutlich feuchter und der erdige Boden zum Teil sehr rutschig. Vorsicht lässt man hier walten. Als kleines Highlight gibt es eine lange, in den steilen Wiesenhang gelegte Leiter, die den Abstieg deutlich einfacher und auch netter macht.


Der weitere Wegverlauf bleibt doch recht steil und ist zum Teil drahtseilversichert. Man verliert rasch an Höhe. Erst beim Erreichen der Waldgrenze flacht der Weg deutlich ab. Noch ein Stück bleiben wir auf dem Weg durch den Wald, dann folgen wir rechts der Abzweigung zur Sonntagskaralm. Der entsprechende Wegweiser ist nicht zu übersehen. Bald darauf kommen wir aus dem Wald heraus und können frisches Almengrün genießen, allerdings noch ohne Weidevieh. Wir steigen die Almwiese ab, kreuzen dabei zweimal die Forststraße und tauchen dann wieder auf einem Waldsteig entlang des wildromantischen Schoffaubachs ab. Der Bach zeigt auf diesem Abschnitt wunderschön blaues Wasser und glattgeschliffenes, helles Gestein. Auch der eine oder andere kleine Wasserfall ist mit dabei.



Nach dem romantischen Wasserweg kommen wir schließlich zur Oberen Schoffaualm und schließlich zum Wegpunkt, wo der Aufstieg für die Überschreitung begonnen hat. Der letzte Abschnitt auf der Forststraße ist der gleiche wie beim Aufstieg. Rundum ist diese anspruchsvolle Bergtour äußerst lohnend in sportlicher und landschaftlicher Hinsicht.