Zwei Wildkämme und die Hohe Veitsch im Goldenen Herbst

Mit der Wanderung auf den Kleinen und Großen Wildkamm und auf die Hohe Veitsch haben wir den Goldenen Herbst eingeläutet. Nach ein paar trüberen Wochenenden Ende September und Anfang Oktober konnten wir an diesem Wochenende endlich wieder viel Sonne tanken und Bergluft schnuppern. Der Anstieg aus Niederalpl auf die beiden Wildkämme bringt die Wadeln zum Glühen. Die Überschreitung bis auf die Hohe Veitsch bietet dann herrliches Panoramawandern mit nur sanftem Anstieg. Retour geht es über den Teufelssteig und auf viel Forststraße zurück nach Niederalpl.

Toureninfo
Region:Mürzsteger Alpen, Steiermark
Start/Ziel:Niederalpl
Niedrigster Punkt:1221 hm
Höchster Punkt:1981 hm
Gesamtanstieg:~ 1100 hm
Dauer:6 h
Länge:~ 16 km
Schwierigkeit:Schwindelfreiheit und Trittsicherheit am Wildkamm, leichte Schrofenkletterei (1 UIAA) am Südostgrat vom Großen Wildkamm
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Anreise

Auf der S6 die Ausfahrt Mürzzuschlag-West nehmen. Dann auf der B23 durch Neuberg an der Mürz, Mürzsteg bis Niederalpl fahren. Wir parken am Ende des Parkplatz unter dem Berggasthof Plodererhof (auf der anderen Straßenseite befindet sich ein Schranken).
47.68082, 15.37656

Kleiner und Großer Wildkamm

Bei unsere heutigen Tour haben wir noch zwei Freunde mit dabei, die wir um halb neun beim Parkplatz auf der Passhöhe treffen. Beim Aussteigen aus dem Auto hat es gerade einmal 5 °C und es riecht nach Winter. Da bekommt man schon einen kleinen Vorgeschmack auf die Ausflüge in der kommenden Jahreszeit. Bis 20 °C soll es heute jedoch bekommen, da ist Zwiebellook angesagt. Gut eingepackt mit Pulli, Jacke und Stirnband starten wir los. Nur die Handschuhe haben wir zuhause gelassen, die hätten bei den ersten Metern zum Aufwärmen auch noch ganz gut getan.

Der Wanderweg beginnt auf der gegenüberliegenden Straßenseite, wo sich ein Schranken bei der Einfahrt zur Forststraße befindet. Links vom Schranken zweigt der schmale Wanderweg Richtung Sohlenalm ab. Der Weg führt anfangs schräg Richtung Osten steil den Hang entlang hinauf und dreht sich kurz vor der Sohlenalm nach Süden auf den Kleinen und Großen Wildkamm zu. Auf der romantisch gelegenen Sohlenalm angekommen, lacht uns auch schon die Sonne in ihrer ganzen Pracht entgegen. Es ist an der Zeit die ersten Schichten abzulegen und im Rucksack zu verstauen.
0:20
47.67258, 15.38641

Start der Tour
Auf der idyllischen Sohlenalm
Auf den Mugel geht’s rauf

Wir queren die Almwiese auf den Wildkamm zu und halten dabei Ausschau nach Trittspuren im Gras. Der Anstieg und die Überschreitung des Kleinen und Großen Wildkamm ist keine offiziell markierte Wanderroute. Die Route wird aber sowohl im Sommer als auch im Winter oft begangen und ist entsprechend gut ausgetreten, sodass die Wegfindung im Ganzen keine Schwierigkeiten darstellt.

Wertvoller Richtungsweiser
Drei Wanderlustige

Es folg der schweißtreibende Aufstieg auf den Kleinen Wildkamm. Erst geht es einen Wiesenhang hinauf, dann führt der Trampelpfad weiter durch Latschen bis wir am Kleinen Wildkamm ankommen. Am Kleinen Wildkamm legen wir eine kleine Rast ein und genießen das schöne Platzerl.
1:00
47.66485, 15.39661

Blick vom Kleinen auf den Großen Wildkamm
Gemütlich rasten
Und den Ötscherblick genießen

Zwischen dem Kleinen und dem Großen Wildkamm schreiten wir unschwierig den Grat entlang. Rechts von uns die wilden Felsabbrüche des Berges, links von uns sanfte Latschen. In der Ferne können wir auch schon das Gipfelkreuz der Hohen Veitsch entdecken. Nach guten 30 Minuten erreichen wir den Gipfel des Großen Wildkamm. Nach dem Gipfel wird der Kamm ein klein wenig „wilder“. Der Grat ist schmaler und an der einen oder anderen Stelle kommen auch die Hände zum Einsatz.  Da es auch bei den felsigeren Passagen keine Markierung gibt, suchen wir uns selbst die geeignetsten Stellen zum Abklettern.
0:30
47.66107, 15.40546

Grasig geht es zum Gipfel
Oh, wie ist das Leben schön
Dann geht’s den Grat hinunter – gegenüber schon die Hohe Veitsch
Kurze Kraxeleinheit

Hohe Veitsch

Nach der „wilden“ Passage wird es wieder sehr sanft. Auf Wiesen- und dann durch Latschengelände geht es am Wanderweg weiter Richtung Hohe Veitsch. An dieser Stelle lassen sich auch wieder offizielle Wegmarkierungen und Beschilderungen finden. Um auf die Hoche Veitsch zu gelangen, folgen wir dem Weg südwärts. Es geht stetig bergauf, wird aber nie sehr steil. Die Landschaft gleicht heir einer kleinen Steppe. Die Gräser sind kurz und bräunlich.

Aus den Latschen Blick zurück auf die Wildkämme
Weglein Richtung Hohe Veitsch
Steppe auf der Hohe Veitsch

Bald darauf ist der Gipfel mit dem riesigen Kreuz erreicht. Das sonnig warme Wetter und das gemütliche Gipfelplateau laden zum Verweilen und ein wenig Seele-baumeln-lassen ein.
1:00
47.64871, 15.40566

Imposantes Gipfelkreuz Hohe Veitsch

Über den Teufelssteig zurück ins Tal

Nach dieser gemütlichen Gipfelrast steigen wir auf der anderen Seite erst Richtung Graf Meran Haus ab. Wir folgen dann jedoch Trittspuren weiter südlich vom Hauptweg, da unser Ziel der Teufelssteig ist. Der Teufelssteig ist, wie der Name vermuten lässt, teuflisch steil angelegt und führt über einen Hang südlich von der Bärentalerwand hinunter auf Almenwiesen Richtung Rotsohlalm.
0:20
47.63567, 15.39741

Vom Teufelssteig aus erblicken wir noch den Rabenstein, ein kleines Felsgebilde zwischen Wald und Wiesen, wo man raufkraxeln kann und noch einen schönen Blick zurück und hinauf auf die Hohe Veitsch hat.

Im Abstieg kurz vor der Abzweigung „Teufelssteig“
Die Drei vom Teufelssteig 😉
Teufelssteig Blick hinauf
Wieder auf ebenem Boden

Nach dieser kurzen Kraxeleinlage gehen wir den Wanderweg, den wir hergekommen sind wieder ein Stück zurück auf die Veitsch zu, biegen aber nach wenigen Metern links in den Wald ein.
0:40
47.66654, 15.37738

Dieser Waldweg führt nach einem kurzen Stück auf eine Forststraße. Auf dieser Forststraße steht uns nun ein ausgedehnter Spaziergang am Fuße der Hohen Veitsch und des Wildkamm zurück nach Niederalpl bevor. Lustige Wortspiele, dumme Sprüche und ein Herbstwald in verzauberten Farben sorgen trotz des eintönigen Wegs für gute Laune und lassen die Zeit verfliegen.

Wanderweg zurück
Strahlender Herbst
Der Weg führt am Häuschen vorbei

Wir kommen bei einer Schottergrube, auf Höhe des Kleinen Wildkamm, vorbei und einige Forststraßenmeter weiter gelangen wir zu einer Kreuzung. Hier würde rechts ein Weg zur Sohlenalm abzweigen. Wir bleiben jedoch auf der Forststraße, die an dieser Stelle eine Rechtskurve macht. Nach einer Linkskurve geht es dann aber endlich wieder links auf einem schönen Steig in den Wald. Auf diesem romantischen Steig queren wir den Waldhang. Am Ende mündet der Steig wieder auf einer Forststraße. Kurz darauf erreichen wir unseren Ausganspunkt beim Schranken in Niederalpl.
2:00

Forstweg retour. Hinter uns die Hohe Veitsch
Hüberscher Waldsteig
Zum Abschluss noch ein bisschen Baumkuscheln

In Summe fällt die Tour für uns in die Kategorie leichtes Genusswandern bei der man an sonnigen Tagen viel Vitamin D aufsaugt.

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