Aus den Ötschergräben über den Rauhen Kamm auf den Ötschergipfel

Lang, steil und einfach megaschön ist der Anstieg aus den Ötschergräben über den Südhang des Ötscher zum Einstieg des Rauhen Kamm und auf den Gipfel. Altbekannt und entsprechend stark frequentiert ist die Besteigung des Ötscher aus Lackenhof, wer hingegen mehr Einsamkeit und Idylle sucht, dem könnte die hier beschriebene Variante gut gefallen.

Toureninfo
Region:Ybbstaler Alpen, Niederösterreich
Start/Ziel:Erlaufklause
Höchster Punkt:686 hm
Gesamtanstieg:1484 hm
Dauer:7 h 30 min
Länge:25,81 km
Schwierigkeit:konditionell anspruchsvolle anderung, mit Kletterstellen 1-1+
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Anfahrt mt dem PKW

Von der A1 nehmen wir die Ausfahrt St. Pölten-Süd und fahren auf der B20, der Mariazellerstraße, in Richtung Zentrum. Der B20 folgen wir nun ein gutes Stück. Wir fahren durch das kleine Skigebiet Josefsberg und durch Josefsrotte. Kurz nach Josefsrotte zweigen wir bei der Beschilderung Erlaufklause nach rechts auf die Ötscherstraße ab. Wir fahren bis zum Parkplatz beim Stausee, der sich erst nach der kleinen Station der Mariazellerbahn befindet.
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Aufstieg

8 Uhr morgens. Wir beginnen unsere Wanderung vom Parkplatz bei der Erlaufklause. Hier steht auch unser heutiges Ziel der Gipfel des Ötscher bereits angeschrieben. 6 h Gehzeit ist angeschrieben. Ob wir das unterbieten können? Ab jetzt wird gestoppt. Jedenfalls sind wir entsprechend früh angereist, denn ein ordentlicher Marsch ist es ohnehin. Vom Parkplatz geht es erst auf der Forststraße bis zur Abzweigung am rechten Wegrand hinunter Richtung Ötscherhias. Neben einem Bacherl, an einer Holzmühle vorbei steigen wir bis zur beliebten Jausenstation Ötscherhias in den Ötschergräben ab. Immer wieder können wir zu Beginn unserer Wanderung auch schon den markanten, sogenannten Rauhen Kamm des Ötscher vor uns herausblitzen sehen.
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0:30

Beginn der Wanderung
Dann in den Wald hinein Richtung Ötscherhias
Vorbei an einer idylischen Mühle
Blicke auf den Rauhen Kamm erhaschen

Bei der Ötscherhias überqueren die Brücke und setzen unseren Wanderung auf der anderen Schluchtseite nach links in den Ötschergräben fort. Eine einzigartige Schluchtlandschaft mit türkisblauem Wasser präsentiert sich und macht diesen Abschnitt der Wanderung zum reinsten Genuss. Vor allem zur frühen Morgenstunde ist man hier noch so gut wie allein unterwegs, das wird bei unserem Abschnitt etwas anders aussehen.

Blick zurück zur Ötscherhias mit Brücke
Spazierweg in den Ötschergräben
Faszination Wasser

Eine halbe Wanderstunde später kommen wir zum Moisengraben. Bei diesem Schild biegen wir vor der Brücke reichts ein und folgen einem schmalen Pfad entlang eines zarten Bachs. Nach wenigen Metern wechseln wir über eine Brücke die Bachseite. Von nun an wird es immer knackiger, denn es heißt über einen steilen Hang die Ötschergraben zu verlassen.
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Moisengraben

Am Ende dieses Hangs stoßen wir auf eine Forststraße, der nach links folgen. Wir spazieren die Forststraße gemütlich dahin bis zum Jägerherz, einer kleinen Hütte am linken Straßenrand. An dieser Stelle leiten uns Wegweiser rechts in den Wald hinein und es beginnt der Aufstieg zum Rauhen Kamm.
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0:30

Bei der Abzweigung „Jägerherz“

Anfangs geht es noch recht gemächlich durch den Laubwald bergauf, erst wenn das Laub zu Nadeln wird, beginnt der Aufstieg ernsthafter zu werden. Im zick-zack steigen wir durch den Nadelwald bergauf und gewinnen dabei schnell an Höhe. Bei der Baumgrenze beginnt der Weg eine Rechtstendenz Richtung Latschenfeld zu bekommen. Die Rechtstendenz bleibt und nach dem Latschenfeld bäumen sich vor uns die Felsen des Rauhen Kamms auf. Wir queren den Südhang des Ötschermassivs auf einem schmalen Trampelpfad am Fuße der Felsen.

Was für ein Bergpanorama
Durchaus knackig arbeiten wir uns den Hang hinauf
Querung des Südhangs

Dabei kommen wir bei zwei Höhlen vorbei, die man aufgrund der eisigen Kälte, die man beim Vorbeigehen spürt, auch nicht verpassen kann. Am Ende der Querung steigen wir kurz und steil ein paar Meter auf und befinden uns dann am Einstieg des Rauhen Kamms.
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Nicht nur spüren, man kann die Eiseskälte dirket sehen

Der Rauhe Kamm bietet einen wunderschönen Kraxelaufstieg auf den Gipfel des Ötscher. Im leichten Schwierigkeitsgrad (max. 1+ an einer Stelle), ab und zu etwas ausgesetzt, erklimmt man über den Rauhen Kamm das zahme Gipfelplateu. Der Weg ist hervorragend markiert und die Wegfindung somit sehr leicht.

Rauher Kamm bei strahlendem Blau
Hier beginnt der Aufstieg über den Rauhen Kamm
Mitten drin im Geschehen…
Da geht’s aufi

Am Gipfelplatau angekommen, wandern wir eben bis zum Gipfelkreuz. Hier suchen wir uns ein schönes Platzerl zum Jausnen und Seele baumeln lassen in der Sonne. Mit dem Wetter haben wir es für diesen Ausflug wirklich perfekt erwischt. Leicht bewölkt, nicht zu heiß beim Aufstieg, dafür wolkenlos am Rauhen Kamm und am Gipfel.
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1:00

Am Gipfelplateau ist es gar nicht rauh, sondern ganz zahm
Gipfelglück
Gipfelrast

Abstieg

Unseren Abstieg haben wir auf der anderen Seite des Gipfels geplant. Wir wandern also am Grat weiter in Richtung Westen. Über Stein, Wurzel und durch Latschen bahnen wir unseren Weg zum Ötscherschutzhaus. Auf dieser Seite des Bergs ist auch deutlich mehr Getümmel und weniger einsame Bergidylle zu finden.
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0:45

Abstieg auf der Westseite
Auf dem Abstiegsweg durch die Latschen

Unter dem Ötscherschutzhaus setzt sich der Wanderweg fort und mündet in einem kurzen Abschnitt auf der Skipiste. Dieser folgen wir bis zum Riffelsattel, wo wir links abzweigen und unseren Abstieg zurück zu den Ötschergräben fortsetzen. Von jetzt an geht es bergab, erst einen kleinen Wiesenhang, dann durch den Wald. Wir kreuzen eine erste Forstraße und eine zweite Forstraße, dann münden wir kurz vor dem Spielbichler Grundstück links auf eine weitere Forstraße.
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Weg vom Ötscherschutzhaus zum Riffelsattel
Am Riffelsattel links Richtung Ötschergräben
Vorbei beim Spielbichler

Diese Forstraße wandern wir am Spielbichler vorbei ein gutes Stück weiter und achten dabei auf eine Wegabzweigung rechts in die Gräben hinunter.
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0:20

Dieser Weg schlängelt sich durch den Wald immer weiter in die Schlucht hinunter bis wir wirklich ganz unten angekommen sind und neben uns der Ötscherbach in seinem Türkisblau vorbeifließt. Mittlerweile hat es hochsommerliche Temperaturen und es wäre nur zu fein sich kurz ins kühle Nass zu legen. Wir entscheiden uns immerhin für ein kurze Trinkpause auf einem gemütlichen Flussstein.

Kühles Nass

Die Wanderung durch die Ötschergräben zurück zur Ötscherhias ist wunderschön, besonders eindrucksvoll sind die Wasserbecken im hintern Abschnitt der Gräben. Das scheint ein Geheimtipp zu sein, denn so weit nach hinten haben sich nur die wenigsten Besucher gewagt.
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1:00

Da würde man gern ein bisschen plantschen gehen

Bei der Ötscherhias angekommen, steht uns noch ein letzter Gegenanstieg bevor, nämlich genau jener Anstieg an der kleinen Mühle vorbei, den wir zu Beginn abgestiegen sind. Das bekommen unsere müde Füße auch noch hin. Zappzarapp, schon sind wir wieder oben an der Forststraße angelangt und ein paar Gehminuten später kommen wir beim Parkplatz an.
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Auf der Fahrt noch ein letzter Ötscherblick

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