Waldviertler Granittrail in Two Days

Granittrail Challenge – rund 158 km und an die 3200 hm in zwei statt drei Etappen. Der Granittrail führt von der tschechischen Grenze in Gmünd durch das Waldviertel über Weitra, Groß Gerungs, Arbesbach und Bärnkopf bis Persenbeug an der Donau. Der Trail ist als ständiges Auf und Ab über die Hügel und durch die ewig weiten Wälder und Felder des Waldviertels als Highlight für jeden Genussmountainbiker angelegt. Bei dieser Tour wird jedes Stück Natur ausgekostet und Asphalt, wo es geht vermieden. Wenn es nur darum geht von A nach B zu kommen, scheint die Tourenführung ein wenig ineffizient. Man kommt bald drauf, dass der eine oder andere Abstecher möglich wäre. Auf kürzestem Weg ans Ziel zu kommen, ist bei dieser Ausfahrt aber auch nicht die Vorgabe, vielmehr geht es darum die schönsten Plätze und Routen zu entdecken und dabei Beinmuskeln und Po ordentlich einzuheizen.

Toureninfo Etappe 1
Gmünd – Wielands – Unserfrau – Weitra – Spital – Oberwindhag – St.Martin – Kleiner Semmering – Bruderndorf – Langschlag – Thail – Groß Gerungs -Arbesbach
Länge:78,90 km
Gesamtanstieg:1672 hm
Gesamtabstieg:1313 hm
Dauer:7 h
Toureninfo Etappe 2
Altmelon – Schönbach – Bärnkopf – Gutenbrunn – Yspertal – Altenmarkt – Persenbeug – Bahnhof Ybbs
Länge:77,86 km
Gesamtanstieg:1586 hm
Gesamtabstieg:2220 hm
Dauer:7 h
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Bildergallerie

Nach Weitra beginnt langsamg der landschaftliche Hochgenuss
Schönes Waldstück nach Spital
Wildromantisch geht es nach St. Martin weiter
Haltestelle der Waldviertler Schmalspurbahn mitten im Wald
Ruine Arbesbach
Auf der Ruine die Umgebung inspizieren
Abfahrt von Arbesbach
Über Wälder und Felder
Zwischen Altmelon und Schönbach pures Downhillvergnügen
Auf nach Bärnkopf durch viel Grün…
…und vorbei ein Fischerteichen
Frisches, kühles Wasser im Saggraben
Unendlich viele Wiesen und Felder

Etappe 1

Startpunkt unserer zweitägigen Tour ist Gmünd.
48.764414, 14.985974

Den ersten Tag haben wir uns in fünf Zwischenetappen eingeteilt: 1. Weitra, 2. St. Martin, 3. Langschlag, 4. Groß Gerungs und 5. Arbesbach.

Wir kommen mit unseren Rädern am Bahnhof Gmünd an, wo es erst nach rechts die L69 bis zu einem Kreisverkehr entlang geht. Beim Kreisverkehr nehmen wir die dritte Ausfahrt. Von hier an ist der Trail sehr gut beschildert, sodass wir nur in seltenen Fällen das Handy mit den GPS Tracks zücken müssen. Ein Stückchen geht es noch durch Gemündener Einkaufsgebiet und Wohnsiedlungen, dann folgt die einzige, wirklich lange, Strecke auf Asphalt durch ein paar Ortschaften bis zum Hauptplatz von Weitra.
48.700839, 14.894532

Nach der Ortschaft Weitra steigert sich dann das landschaftliche Erlebnis. Erst fahren wir auf asphaltiertem Weg zwischen Feldern und Wäldern weiter bis zur Ortschaft Spital.

Nach Spital erwartet uns dann der erste ernsthaftere Aufschwung auf bewaldetem Untergrund. Hügelab- und hügelaufwärts geht es weiter bis nach St. Martin, wo unser Weg entlang der Waldviertler Schmalspurbahn beginnt. Erst noch durch den Ort, mit der Bahn zu unserer rechten Seite, dann ein Stück die Straße entlang bis es rechts auf einem schmalen Pfad in den Wald hineingeht und uns ein langes Stück im wildromantischen Wald bevorsteht.
48.663821, 14.839493

Immer wieder geht es einen Abschnitt die Schmalspurbahn entlang, dann ein wildes Bächlein eingezäunt von Wiese und Farn. Dabei kommen wir auch bei einer alten Haltestelle der Schmalspurbahn vorbei, die einsam mitten im Wald liegt.

Nach diesem traumhaften Abschnitt kommen wir kurz vor Langschlag aus dem Wald heraus und an einer Bisonherde vorbei. Dann geht es die Straße entlang, der Beschilderung folgend bis nach Langschlag.
48.575457, 14.883749

Von Langschlag nach Groß Gerungs würde es nun auch direkter gehen. Der Granittrail jedoch schlängelt sich weiter durch die Landschaft, meist auf Forstwegen und Schotterstraßen über kleinere Anhöhen bis ins Stadtzentrum von Groß Gerungs.
48.575478, 14.956373

Hier ist es nun an der Zeit für eine gute Jause und Stärkung am Billaparkplatz. Bis jetzt sind wir gut und zügig vorangekommen. In Große Gerungs war es nun aber definitiv an der Zeit den Akku wieder aufzuladen, um energiegeladen die letzte Teiletappe für heute in Angriff zu nehmen. An die 20 km haben wir noch bis Arbesbach zu meistern.

Gut gestärkt machen mir uns wieder auf den Weg, wir haben ja doch noch ein paar Meter vor uns. Aus Groß Gerungs geht es zu Beginn ein Stück auf der Straße bergauf. Da quälen wir uns anfangs ein bisschen mit vollem Bauch hinauf und es dauert ein wenig bis wir wieder in Schwung sind. Spätestens bei Freitzenschlag, wo wir von der Straße abkommen und wieder auf Wald- und Wiesenboden fahren dürfen, ist die volle Radlmotivation wieder voll zurück.

Wir radeln in Richtung Grossgundholz, fahren aber nicht in die kleine Ortschaft hinein, sondern achten auf eine Rechtsabzweigung auf einen Feldweg. Diese ist, wenn man gerade im Flow ist, unter Umständen leicht zu übersehen (uns ist das jedenfalls passiert). Es folgt nun eine Abwechslung zwischen Asphaltstraße, Forst- und Waldwegen vorbei an jede Menge kleiner Materln am Wegrand. Mit noch einem sportlichen Anstieg bei Griesbach und einer letzten Anstrengung, die Straße entlang hinauf nach Arbesbach kommen wir bei der Pension Fam. Winkler. Eine traditionelle Pension und gutem Frühstück, die direkt unter dem Arbesbacher Turm gelegen ist.
48.494156, 14.956126

Der erste Tag ist geschafft und wir auch ein bisschen. Wir lassen den Abend im Gasthaus Josef Höfinger bei einem guten Bier und gschmackigem Essen gemütlich ausklingen.

Etappe 2

Der zweite Tag steht vor der Tür und es erwarten uns gute 70 km weitere Fahrfreuden bis nach Persenbeug und zum Ybbser Bahnhof. Unserer Zischenetappen haben wir uns für den zweiten Tag wie folgt eingeteilt: 1. Altmelon, 2. Schönbach, 3. Bärnkopf, 4. Gutenbrunn, 5. Altenmarkt, 6. Persenbeug und 7. Bahnhof Ybbs.

Bevor es nach einem ausgiebigen Frühstück auch losgeht, besichtigen wir noch die Ruine Arbesbach. Diese Sehenswürdigkeit ragt in Mitten dieser kleinen Ortschaft am höchsten Punkt gut 15 Meter in die Höhe und gewährt einen wunderschönen Ausblick bis zum Ötscher und Hochschwab.

Aussicht haben wir genossen, nun geht es ans Radeln. Nur wenige Meter die Straße vom Turm abwärts geht es links eine Wiese hinein und dann weiter links einen schmalen Trampelpfad entlang. Auf den ersten Metern ist das Platznehmen auf dem Fahrradsitz noch recht schmerzhaft, aber man gewöhnt sich schnell daran und am Ende fallen einem die Sitzschmerzen gar nicht mehr wirklich auf. Nach dieser ersten Abfahrt geht es durch Altmelon.
48.462866, 14.966217

Der nunfolgende Abschnitt bis nach Schönbach ist der reinste Radelgenuss.
Die eine oder andere sportliche Abfahrt auf Waldboden und über Wurzelwerk, lässt das Mountainbikerherz höher schlagen, bei dem einen, weil es endlich so unglaublich rasant dahingeht, bei dem anderen, weil jeder Meter auf unebenem Boden steil bergab ein kleiner Erfolg ist.
48.453143, 15.039414

Nach Schönbach wird unsere Kondition weiter gefordert. Hügelig über Wiesen und durch Wälder geht es dahin, oft romantisch neben einem kleinen Bach. Insgesamt ist der Abschnitt durchaus sportlich und man arbeitet so einige Höhenmeter ab. In Bärenkopf, dem höchsten Punkt der Tour angekommen, genießen wir die Sonne unter einem schattigen Baumplatzerl neben der Kirche.
48.390608, 15.006605

Nach unserer Rast geht es erstmal gemächlich im Wald weiter, dann folgt eine lange Straßenabfahrt in den Saggraben hinunter. Aus dem Saggraben geht es nun lange und stetig bergauf an Martinsberg vorbei und durch Gutenbrunn.
48.365424, 15.118625

Nach der Ortschaft Gutenbrunn folgt noch ein letzter kurzer Aufschwung die Straße entlang, bis es in einer Linkskurve rechts in den Wald hineingeht. Von jetzt an geht es ewig bergab in das Yspertal hinunter, zuerst noch einfach auf Forststraße, dann schwungvoll eine Wiese hinunter und zum Schluss die sportliche Herausforderung auf Schotterboden mit Rillen und Stein.

Im Yspertal sind wir nun am tiefsten Punkt angekommen und man möchte meinen, dass es nun gemütlich und eben die Straße dahin geht. Da haben wir uns aber getäuscht, auch auf diesem Abschnitt blühen uns noch kurze Anstiege. Dazu kommen kräftige Sonnenstrahlen und Hitze, die wir hier unten im Tal deutlich kräftiger spüren. Schlussendlich kommen wir in Altenmarkt an.
48.282258, 15.065957

Kurz überlegen wir, ob wir uns nicht einfach die B36 nach Persenbeug hinunterrollen lassen sollten, um uns die letzte Bergfahrt über die Südausläufer des Ostrong zu ersparen. So wird es auch in der offiziellen Beschreibung des Granittrails auf https://www.waldviertel.at/granittrail empfohlen. Sicher nicht, wir wollen den Granittrail bis auf den letzten Meter durchziehen.

Aufgeht’s den Hang hinauf. Zäh ist dabei nur der Abschnitt, welcher sehr steil und extremrillig einen Wanderweg hinauf geht. Dabei bleibt uns nichts anderes übrig als unsere Räder zu schieben, bis der Pfad wieder in die Forststraße mündet. Diese schlängelt sich nun bis nach Neuwaldhäsuel den Hang hinauf. Danach werden wir noch mit einer traumhaften Waldabfahrt bis nach Persenbeug belohnt.
48.187613, 15.081825

Nun heißt es noch die letzten Kilometer von Persenbeug, die Donau ein Stück nach Westen und die Donaubrücke Persenbeug queren. Am anderen Ufer radeln wir durch Ybbs bis zum Bahnhof, der auf der anderen Seite des Orts ein bisschen außerhalb liegt. Eine tolle Tour und wir sind froh bis auf den letzten Meter durchgehalten zu haben.
48.159187, 15.098841

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